Auf den Spuren von Leo Neugebauer
10/9/7-Kampf-Premieren im badischen Schutterwald
Mit sage und schreibe sechs Athleten zogen die „großen“ Leichtathleten des TB Neuffen am letzten Wochenende los und feierten einen tollen Einstand im Mehrkampfbereich.
Die männliche U16 (14/15 Jahre) darf bereits einen 9-Kampf bestreiten – lediglich die Disziplin des Langsprints (400m) wird ausgelassen.
Tim Klass und Fabian Kellewald (beide 14) bewältigten mit Bravour auch die wohl schwierigste Disziplin im Männerbereich, den Stabhochsprung!
Bei der weiblichen U16 durfte man gespannt sein. Celine Flammer deutete schon im Training ihr Riesen-Mehrkampftalent an und Eva Lohrmann war unsere Wundertüte, war doch dieser Siebenkampf ihre Leichtathletik Wettkampfpremiere überhaupt.
Bei den Männern starteten Routinier Tim Fischer und Sören Barth. Letzterer wollte sich als guter Sprinter und Weitspringer zum ersten Mal einem Zehnkampf stellen. Dies war in Schutterwald beim sogenannten Jedermann-Zehnkampf möglich, bei dem z.B die Hürden etwas niedriger sind. Der Hürdenlauf ist beinahe so schwierig wie der Stabhochsprung, z.B ist bei den Männern jede der zehn Hürden im 110m Lauf 106,7 cm hoch. Das ist höher als für manche Altersklassen die Gold-Höhe im Hochsprung beim Deutschen Sportabzeichen.
Am Samstag den 14.09 startete der Mehrkampfreigen pünktlich um 12:30 Uhr. Tim mit 2,10 m und Fabian mit 2,30 m meisterten ihren ersten Stabhochsprung-Wettkampf. Mutig!
Dann die ersten 80m Hürden für Celine und Eva. Hier ist zu erwähnen, dass das Ziel im Hürdenlauf ist, immer im selben Rhythmus die Hürde zu nehmen. Erstaunlicherweise schaffte es Celine wie die Profis sofort im sogenannten Vierer-Rhythmus über die Hürden zu kommen, d.h. man überquert immer mit vier Schritten und demselben Schwungbein jede einzelne Hürde. In 13,76 Sekunden sprintete sie allen davon und legte damit den Grundstein für einen tollen Siebenkampf. Auch Eva attackierte mutig die Hürden und kam in 15,42 Sekunden ins Ziel. Tim und Fabi zogen nach und alle konnten sich nun auf die „leichteren“ Disziplinen freuen.
Nach dem ersten Wettkampftag übernachtete man fürstlich in der JuHe Schloss Ortenberg.
Der zweite Wettkampftag begann bereits um 10 Uhr morgens und Sören durfte sich über übersprungene 2 m im Stabhochsprung freuen. Tim F. brachte es fertig, ohne Training seine persönliche Bestleistung (pB) auf 3,30 m hoch zu schrauben. Bester Punktebringer waren bei ihm 1,80 m im Hochsprung und für Sören die 12,9 Sekunden im 100 m Lauf. Auch wenn Tim F. mit seiner Leistung nicht zufrieden war, gewann er doch den Männerwettbewerb und Sören belegte in der Hobbyriege einen guten 14. Platz von 21.
In der männlichen U16 kamen Tim K. (3467 Punkte) und Fabian (3449 Punkte) fast gleich auf den 6. und 7. Rang. Bester Punktebringer für Tim K. waren 3:20 Minuten auf 1000 m, 1,36 m Hochsprung und 14,21 Sekunden auf 100 m. Bei Fabian waren es 27,68 m mit dem Speer, 2,30 m im Stabhochsprung und 4,23 m im Weitsprung.
Celine Flammer (W14) brachte das Kunststück fertig, in sieben Disziplinen sieben persönliche Bestleistungen aufzustellen. Bester Punktebringer waren 29,32 m im Speerwurf. Diese Weite katapultierte sie gar gleich in die Top Ten der württembergischen Bestenliste im Speerwurf. Die beschriebenen 80 m Hürden und vor allem ihr großer Kampfgeist im abschließenden 800m Lauf (2:53min) sorgten dafür, dass sie am Ende ganz oben auf dem Treppchen stand. Mit 3191 Punkten liegt sie nun auf Platz 11 in der württembergischen Bestenliste im Siebenkampf. Weiter so!
Dann kam die große Stunde von Senkrechtstarterin Eva Lohrmann (W15). In einem hochkarätigen Feld ersprintete sie sich regelrecht den Bronzerang. Denn ihre 100 m in 14,21 Sekunden und vor allem die beste Zeit über 800 m in 2 Minuten 45 mit einem phänomenalen Endspurt sorgten für den begehrten Platz auf dem Treppchen.
Allen Athleten noch mal herzlichen Glückwunsch und Hut ab! Chapeau 🙂